Strategien und Instrumente für die Innenstadtentwicklung von Klein- und Mittelstädten am Beispiel eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs und einer städtebaulichen Machbarkeitsstudie
Termin:
03. und 04.07.2009 Kontinuität und Wandel in der Fachwerkstadt
Kontext:
In Idstein (22907 EW) wird seit 1980 wird die Altstadt (ca. 1000 EW) durch die Altstadtsanierung nachhaltig und zukunftsweisend sowohl im privaten aber auch im öffentlichen Bereich modernisiert. Dadurch wird die Funktion als soziales und wirtschaftliches Zentrum der Stadt wesentlich gefestigt. Die nunmehr anstehende Herausforderung für die Stärkung der Innenstadt und deren Entwicklung liegt in der maßvollen Weiter- und Fortführung der sichtbaren und erlebbaren Erfolge der Altstadtsanierung in einem ausgewogenen Miteinander von Kontinuität und Wandel unter Berücksichtigung des demographischen Wandels (Bevölkerungsentwicklung bis 2025: -1,1%).
Nach der äußerst erfolgreichen Etablierung der Wohnfunktion als Hauptnutzung in der kleinteilig strukturierten denkmalgeschützten Altstadt ist eine der wesentlichen aktuellen Zielsetzungen für die Idsteiner Innenstadt die nachhaltige Stärkung und der Ausbau der räumlich wie funktionell zentralen Versorgungs- und Dienstleistungsfunktion sowie des touristischen Potentials. Hierbei stehen insbesondere die Altstadtrandbereiche auf Grund der mit diesen Funktionen verbundenen strukturellen Rahmenbedingungen im Fokus der stadtstrukturellen und städtebaulichen Betrachtung.
Beitrag:
Der Projektbeitrag der Stadt Idstein soll exemplarisch aufzeigen, welche Anstrengungen und Bemühungen in der Regel notwendig sind, um wesentliche und notwendige Impulse für die Innenstadtentwicklung von Klein- und Mittelstädten zu generieren. Im Fokus stehen dabei die Instrumente „Städtebauliche Machbarkeits¬studie" und „Städtebaulicher Ideenwettbewerb". Im Rahmen einer Veranstaltung am 3. und 4. Juli 2009 werden die eingesetzten Strategien und Instrumente sowie die inhaltlichen Ergebnisse des Wettbewerbs und der Machbarkeitsstudie vorgestellt. Die Städtebauliche Machbarkeitsstudie widmet sich dem am nördlichen Rand der Idsteiner Altstadt liegt die zentrale innerstädtische Busumsteigeanlage Schulgasse. Im Zuge eines verkehrstechnischen Ausbaus im Umfeld der Busumsteigeanlage besteht die Möglichkeit, diese in die nördlich angrenzende Straße Am Hexenturm zu verlegen und die so freiwerdenden Flächen gemäß den bereits aufgezeigten Zielsetzungen anderweitig zu nutzen. Durch die interdisziplinär ausgerichtete Aufgabenstellung und Planungsphilosophie der städtebaulichen Machbarkeitsstudie werden nicht nur städtebaulich wie stadtgestalterische Fragestellungen bearbeitet, sondern auch die Themenbereiche Erschließung und Andienung, Immissionsschutz sowie konkrete Nutzungskonzepte im Bereich Einzelhandel und Wohnen beleuchtet. Bei dem Städtebaulichen Ideenwettbewerb wurde der am nordöstlichen Rand der Idsteiner Altstadt liegende Bereich um die Untere und Obere Schlossgasse, der mit verschiedenen geschichtlich wie bauhistorisch bedeutsamen Gebäuden (komplexen) einen der bedeutsamsten und ältesten Teile der Idsteiner Altstadt darstellt, beplant. Das Gebiet weist städtebauliche und landschaftsplanerische Qualitäten auf, ist jedoch über seine Ränder insbesondere funktionell nur unzureichend mit Innenstadt, Schloss und der Straße „Am Hexenturm" verknüpft. Dies hat letztendlich zu einer isolierten Lage innerhalb des Innenstadtgefüges geführt, so dass es für Besucher und Einheimische gleichermaßen nicht attraktiv erreichbar und in der Folge trotz der augenscheinlichen Potentiale untergenutzt ist. Ziel des ausgelobten städtebaulichen Ideenwettbewerbs ist die Erarbeitung von Vorschlägen für eine verbesserte Anbindung des Wettbewerbsgebiets an die Altstadt und von Vorschlägen für bauliche Verdichtungen innerhalb des Gebiets für touristische und gastronomische Nutzungen, sowie für Arbeitsflächen für die Verwaltung und das Stadtarchiv. Es sollen Ideen entwickelt werden, diesen historisch wichtigen Bereich durch landschaftsplanerische, städtebauliche und bauliche Interventionen attraktiv für städtisches Leben zu gestalten. Die Stadt Idstein möchte über den Ideenfindungsprozess innovative und zukunftsweisende Vorschläge zur Entwicklung dieses bedeutenden Teils mit den wichtigsten Kulturdenkmälern der Altstadt erhalten.